E spreizt sich wa Paneck seng Gieß

Paneck

„E spreizt sich wa Paneck seng Gieß"

   Diesen Satz hört man die Almer bis in die heutigen Tage sagen. Er wird benutzt, wenn man sich weigert etwas anzunehmen, wenn man sich wehrt, oder man etwas nicht akzeptiert.
   Doch wer ist dieser Paneck? Wann hat er gelebt und was hat er mit dieser Redewendung zu tun?
Paneck war ein aus Böhmen kommender älterer Mann, Schuster von Beruf. Er bewohnte ein Hinterstübchen des Hauses 112/74 und lebte da um 1900. Dieses Zimmer war auch seine Werkstatt. Er besaß nie mehr als 3 Hühner und eine Ziege. Diesen Hof kaufte kurz nach der Jahrhundertwende Andreas Schenk (Großvater), der hier im Herbst die ersten Rüben einkellerte. Am Morgen begegnete ihm Paneck mit den Worten:
„Was haben sie gemacht die ganze Nacht? Ich habe immer so puffen kehert."
Antwort:
„Wir haben Rüben geputzt und in eine Kellerecke geworfen."
Zufrieden mit der Antwort wendete Paneck sich seinem Stalle zu, um die 3 Hühner herauszulassen und der Ziege etwas zu Fressen zu geben. Doch welch ein Schreck, die Ziege war nicht da. Nun begann eine Suchaktion. Zuerst suchte er im Dorf und als er seine Ziege nirgends fand, begann er auswärts zu suchen. Dabei kam er auch oberhalb der nahe gelegenen Weinberge, dahin wo zur Herbstzeit die Weinbergshüter hausten. Plötzlich entdeckte er vor einer der Hütten eine Ziegenspur und rief: „Hier hat sich meine Geiß gespreizt."
Was war geschehen? Nach soviel süßen Weintrauben hatten die Hüter Lust auf eine deftige Mahlzeit verspürt. Da Paneck seine Ziege nur notdürftig eingesperrt hatte, war es für die Hüter ein Leichtes, sie unbemerkt fortzuführen. Es wurde ein Ziegenbraten vorbereitet, an dem alle Weinbergshüter teilnahmen. Natürlich mußte dem alten Paneck die Ziege nun bezahlt werden.

Mathias Pelger

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